Die 10 häufigsten Fitnessirrtümer die uns bei Personalworkout begegnen
Teilweise halten sich Halb- und Unwahrheiten, egal aus welchen Themengebieten, hartnäckig über Jahre und Jahrzehnte. Egal ob bereits von Generationen überliefert oder von Möchte-Gern-Experten über irgendeine Plattform verbreitet, vieles stimmt einfach nicht. In diesem Blogbeitrag gehe ich auf die am häufigsten gehörten Fitnessirrtümer ein und hoffe diese zumindest aus den Köpfen aller Personalworkout-Kenner zu verbannen.
Fitnessirrtum 1: Krafttraining ist ungesund für die Gelenke
Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als auch ich noch ein mulmiges Gefühl hatte, wenn ich «Training mit Gewichten» hörte. Näher damit auseinandergesetzt merkte ich bald, dass dies völlig unbegründet war. Selbst Maschinentraining bringt richtig ausgeführt (und an richtig «designten» Maschinen) viele Vorteile und ganz sicher keine Gelenksprobleme. Neben Muskeln werden Sehnen und Bänder gestärkt, das Gewebe durchblutet und dadurch mit Nährstoffen versorgt und Knochenmasse aufgebaut. Zudem wird später auch dem Abbau von Muskel- und Knochenmasse entgegengewirkt und der Grundbaustein für ein langes eigenständiges Leben gelegt.
- https://www.physiozentrum.ch/2014/06/krafttraining-schaedlich/
- https://quantumleapfitness.de/krafttraining-gelenke
Fitnessirrtum 2: Krafttraining macht unbeweglich
Auch dieser Irrtum hält sich hartnäckig und kommt wohl am ehesten daher, dass Kraftpakete teilweise tatsächlich sehr unbeweglich sind. Das heisst aber nichts. Wer über den vollen Bewegungsradius, also Full Range of Motion (FROM), und die verschiedenen Muskeln in gleichem Ausmass trainiert, der verbessert seine Beweglichkeit sogar nachweislich. Wichtig ist selbstverständlich, dass die Strukturen FROM überhaupt zulassen. Überkopfdrücken bei eingeschränkter BWS- oder Schultermobilität ist nicht zu empfehlen. Oft wirken Muskeln auch «verkürzt», weil sie schwach sind und sich schützen wollen.
- https://www.trainingsworld.com/training/krafttraining/krafttraining-beweglichkeit-dehnen-1385365
- https://trainer-magazine.com/krafttraining-und-beweglichkeit-2/
Fitnessirrtum 3: Krafttraining macht mich zum Muskelpaket
Falsch. Wer einmal versucht hat Muskelmasse aufzubauen, weiss, dass das ganz schwierig ist. Man muss so viel essen, dass einem der Reis zu den Ohren rauskommt. Zudem müssen Hormon- und Stresslevel «on point» sein. Gerade Frauen, die von Natur mit weniger Testosteron «ausgerüstet» sind, machen ihren Körper mit Krafttraining schlanker und figurbetonter. Wer mehr dazu lesen möchte, dem empfehle ich meinen Blogbeitrag zu diesem Thema.
Fitnessirrtum 4: Bauchmuskeltraining verhilft mir zum 6-Pack
Auch dies ist grundlegend falsch. Bauchmuskeln sind volumenanteilsmässig klein und der Kalorienverbrauch bei Crunches & Co entsprechend gering. Dies ist jedoch genau der Weg zum Sixpack. Ein Kaloriendefizit, um den Körperfettanteil so weit zu senken, dass die Bauchmuskeln zum Vorschein kommen. Auch wenn du denkst, dass keine da sind: die sind da! Natürlich lassen sich auch die Bauchmuskeln mit entsprechenden Übungen vergrössern, aber dies ist Schritt 2. Deshalb ist der Satz «Abs are made in the kitchen» nicht so falsch. Mehr dazu im Link unten.
Fitnessirrtum 5: Krafttraining ist nur effektiv, wenn es Muskelkater gibt
Auch diese Aussage stimmt so nicht. Wenn du nie Muskelkater nach einem Training hast, dann stellt sich schon die Frage, ob du richtig trainierst. Aber du wirst, vor allem wenn du den Trainingsplan einige Male gemacht hast, deutlich weniger oder keinen Muskelkater mehr nach einem Training verspüren. Das heisst aber nicht, dass das Training nicht gut war. Mehr zum Thema Muskelkater in einem anderen Blogbeitrag (siehe unten).
Fitnessirrtum 6: Cardio Training ist das effizienteste Training, um Fett zu verlieren
Das stimmt so nicht. Zwar verbraucht man beim Joggen doch relativ viele Kalorien, doch dieser Verbrauch ist stark abhängig vom Tempo, Alter, Gewicht und Trainingszustand. So verbraucht eine 23-jährige Frau mit 60kg und 130 Herzschlägen/Minute in 30 Minuten ca. 300kcal. Jedoch kann man auch mit anderen Aktivitäten so viele Kalorien verbrennen. Als Beispiel sei hier unser Hardest30 zu nennen. Vorteil: Man trainiert nicht nur die Beine, sondern auch den Oberkörper und profitiert vom sogenannten Nachbrenneffekt. Mehr dazu in meinem Blogbeitrag zum Thema HIIT (siehe unten).
- https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.kalorienverbrauch-joggen-mhsd.67abab5c-0844-49f6-9a6f-f7e9b3b3b2e0.html
- Personalworkout Blogpost: HIIT die perfekte Trainingsform für die Fettverbrennung
Fitnessirrtum 7: Bei einem Puls von 120-130 verbrennt man am meisten Fett
Diese Aussage stimmt zwar teilweise, jedoch wird daraus eine falsche Schlussfolgerung gezogen. Prozentual wird in diesem Bereich zwar tatsächlich am meisten Fett verbrannt, absolut jedoch nicht. Und genau darauf kommt es an. Je schneller du rennst, desto höher deine Leistung und damit dein Kalorienverbrauch und umso schneller nimmst du ab.
Fitnessirrtum 8: Es wird erst ab 30 Minuten Fett verbrannt
Auch diese Behauptung hält einer kritischen Betrachtung leider nicht stand. Unser Körper verbrennt ständig Fett. Korrekt ist lediglich: wenn die Kohlenhydratspeicher aufgebraucht sind, dann wird vor allem Fett als Energiequelle beigezogen. Den Fettstoffwechsel zu trainieren macht somit bei langen Ausdauereinheiten Sinn (mehrere Stunden). Das heisst aber wiederum nicht, dass man dann einen besonders tiefen Fettanteil hat. Beispiel: Sprinter haben meistens einen tieferen Fettanteil als Marathonläufer.
Fitnessirrtum 9: Cardio Training ist sehr gesund
Mit diesem Slogan wirbt ein Fitnessanbieter mit 6-Minuten Trainings. Die sollen so effektiv sein wie eine Stunde im Fitnesscenter. Andere meinen, sie könnten in 20 Minuten und mit Strom die Naturgesetze ändern. Und wiederum andere setzen auf 35-minütige Zirkel, in denen alles automatisch eingestellt wird. Ohne näher auf diese Angebote einzugehen; sie haben eine Gemeinsamkeit: man soll ohne viel Aufwand (in erster Linie Zeit) gleiche oder bessere Resultate erzielen können als beim klassischen Krafttraining. Zudem wird der Faktor Mensch sowie die Individualisierung grösstenteils ausgeschaltet. Das gleiche Training für alle, Widerstände gibt die Maschine vor.
Nun…wenn ich manchmal Trainingspläne aus Member-Gyms sehe, erstaunt es mich nicht, dass man mit einem anderen Training bessere Ergebnisse erzielen kann. Bei effizientem Training im Fitnessstudio ist dies nicht der Fall. Das Fitnessstudio mag definitiv nicht für jedermann/jederfrau sein, aber Anbieter mit solchen Slogans haben in meiner Welt keinen Platz in der Gesundheitsbranche.
Fazit
Vieles was man hört und liest ist falsch und dient lediglich einer Verkaufsmasche oder beruht auf Unwissenheit. Dies führt dazu, dass man falsche Strategien für sein Ziel wählt und enttäuscht wird, weil diese Massnahmen nicht den gewünschten Erfolg bringen. Sie sind zweitintensiv, führen aber bei einem Kaloriendefizit und unterschwelligen Trainingsreizen zu Muskelschwund und anschliessendem JoJo-Effekt und/oder verursachen Schmerzen.
Personalworkout ist die Lösung – denn bei uns lernst du, wie man Übungen korrekt ausführt, wie man in einem Gym sinnvoll trainiert und was ein guter Trainingsplan ausmacht. In unserem kostenlosen Guide zum Thema Training findest du meine besten Tipps zum Download.