Langlebigkeit – wie du möglichst lange und gesund lebst!
Longevity oder Langlebigkeit, per Definition die «Länge oder Dauer eines Lebens», ist schon längst in den Fokus von Forschung und Wissenschaft gerückt. Doch ist es erstrebenswert, möglichst lange zu leben? Meiner Ansicht nach muss es das Ziel sein, möglichst lange gesund zu leben, denn wer will die letzten Jahre seines Lebens am Rollator oder im Bett verbringen? Erfahre mehr in diesem Post!
Blue Zones – was sind und wo findet man sie?
Der Begriff «Blue Zone» entstand 2005 von Dan Buettner und beschreibt Regionen und Bevölkerungsgruppen, in denen Menschen überdurchschnittlich lange leben.
So findet man in Nicoya (Costa Rica) beispielsweise 61 Menschen, die älter als 100 sind (Stand Ende 2022). In zwei Bergregionen in Sardinien werden 15% der Menschen älter als 90 und in Ikaria, einer Insel in Griechenland, werden 1.1% der Menschen älter als 90. Im Durchschnitt sind es in Europa 0.5%. Das sind mehr als doppelt so viele.
Welche Gemeinsamkeiten finden wir in den Blue Zones?
Die wohl augenscheinlichste Gemeinsamkeit ist die Abschottung von anderen Gebieten. Entweder handelt es sich um Inseln, Halbinseln oder abgeschiedene Regionen. Zudem sorgt im Falle von Loma Linda auch ihre Glaubensgemeinschaft für eine gewisse Isolation. Viele Bewohner von Loma Linda gehören den Adventisten an, eine Freikirche in den USA.
Alle Blue Zones sind dadurch wenig Einflüssen der «modernen» Welt ausgesetzt. Das führt dazu, dass sie…
…wenig bis keine verarbeiteten Lebensmittel konsumieren, sondern ihr Essen selbst anpflanzen und verarbeiten.
…einen sehr aktiven, bewegungsintensiven Alltag leben.
…ein reges soziales Leben, in dem die Familie und Freunde sehr wichtig sind, besitzen
…einen Sinn in ihrem Tun und Dasein sehen.
Der Einfluss von Genetik auf Alter und Gesundheit
Wenn man bedenkt, dass nur ca. 10% des Altwerdens genetisch bedingt ist, dann stellt man sich die Frage, welche anderen Faktoren denn noch zu einem gesunden langen Leben beitragen.
Weston A. Price ist «der Darwin der Ernährung». Bereits 1938 reiste er als gelehrter Zahnarzt um die Welt in abgelegene Regionen um zu sehen, wie es um die Zahn- und allgemeine Gesundheit dieser Bevölkerungsgruppen steht. Dabei machte er überaus spannende Entdeckungen, die er in seinem über 500 Seiten dicken Buch ausführlich beschreibt.
Wie sieht eine Ernährung für ein langes gesundes Leben aus?
Die Inuiten waren bzw. sind für ihr robustes Immunsystem bekannt. Sie putzten sich nie die Zähne und hatten trotzdem perfekte Zähne, auch in hohem Alter. Das mineralreiche Essen aus Caribou- und Walfleisch sowie Algen und gesammelte Beeren schützte ihre Zähne gegen Bakterien. Ihre Nahrungsmittel beinhalten 5.8x mehr Kalzium und Phosphor, 2.7x mehr Eisen, 4.3x mehr Magnesium, 1.5xl mehr Kupfer, 8.8x mehr Iod sowie 10x mehr fettlösliche Vitamine, zu denen die Vitamine A, D, E und K gehören.
Die Tonga, ein Stamm aus Polynesien, tauschte während des 2. Weltkriegs Kokosnussfleisch gegen Weissmehl und die Karies nahm von 0.6% auf 33.4% zu!
Verarbeitete Lebensmittel sind mineral- und vitaminarm
Weston A. Price kommt zum Schluss, dass es vor allem die verarbeiteten Lebensmittel mit ihrem geringeren Mineral- und Vitamingehalt (insbesondere Vitamin A und D) sind, die zu Zahnproblemen, aber auch zu modernen Zivilisationskrankheiten wie Arthritis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Selbst Weissmehl hat heute nur noch 20% vom Kalzium- und Phosphorgehalt vom ursprünglichen Korn. Das gilt auch für Vollkornprodukte.
Des Weiteren war er von der Wichtigkeit von Fleisch und Fisch überzeugt. Keine der indigenen Gruppen ernährte sich ausschliesslich vegan. Mit einer veganen Ernährung kann der Vitamin D Haushalt nicht ausreichend gedeckt werden und künstliches Vitamin D hat nicht die gleiche Zusammensetzung und Wirkung. So half beispielsweise der Konsum von Fischeiern oder Lachssperma die Fertilität und Gesundheit von Babys zu steigern.
Die Wichtigkeit von Bewegung und Krafttraining
Wie bei den Menschen in den Blue-Zones zu erkennen ist, ist ein aktiver Alltag ein entscheidender Faktor für ein langes gesundes Leben. Aus diesem Grunde sollte die sog. NEAT (non exercise activity thermogenesis) erhöht werden. Beispiele dafür gibt’s im letzten Abschnitt.
Doch nicht nur die NEAT sollte erhöht werden, sondern auch die EAT (exercise activity thermogenesis). Dies ist willentliche Bewegung in Form eines Trainings. Insbesondere Krafttraining hilft die Muskelmasse zu erhalten, dient als Verletzungsprophylaxe und bis ins hohe Alter selbständig zu sein sowie den Stoffwechsel anzukurbeln.
Des Weiteren senkt man nachweislich auch die Gesamtsterblichkeit mit Training. Die folgende Grafik verdeutlicht den Zusammenhang zwischen Trainingsintensität und Trainingszeit (pro Woche) und der Reduktion von koronaren Herzkrankheiten sowie Herzinfarkten.
Fazit zum Thema Langlebigkeit
- Der Schlüssel für ein langes und gesunden Leben ist eine Ernährung mit unverarbeiteten Lebensmitteln, die reich an Vitaminen und Mineralien sind.
- Die Lebensmittel sollten aus der lokalen Umgebung stammen und nicht von weit her importiert werden.
- Um hohe Mengen an Mineralien und Vitaminen zu erhalten, müssen wir die Böden zeitweise brach liegen lassen, da sie heutzutage ausgelaugt sind.
- Chemikalien wie Glyphosat, die nachweislich karzinogen sind, müssen verboten werden.
- Tiere sollten besser behandelt werden und besseres Futter bekommen. So verliert nicht genügend getrocknetes Heu beispielsweise Chlorophyll, was den Vitamingehalt verringert. Dies wirkt sich auf die Qualität des Fleisches, der Butter, der Milch und anderer Produkte aus.
- Der Verzehr von tierischen Organen, insbesondere der Leber, sollte wieder eingeführt werden, da diese die lebenswichtigen fettlöslichen Vitamine speichern. Auch das Mark von Knochen und die Eier von Fischen sollten auf dem Speiseplan stehen.
- Flüssig sollte man nur Wasser, ungesüssten Tee oder selbstgemachte Gemüsesäfte und Kaffee (schwarz) trinken. Alkohol sollte so weit als möglich reduziert werden.
- Man sollte vermehrt laufen oder das Rad anstatt Bus oder Tram und Treppen anstelle von Lift oder Rolltreppen benutzen. Bei der Arbeit besser Stehen anstatt zu Sitzen und Workouts sollten fix in den Kalender eingeplant werden.
- Stressfaktoren, Schlafdauer und Schlafqualität sollten analysiert und allenfalls verbessert werden. Das gleiche gilt für die Verdauung – ist sie normal oder ist sie für DICH normal?
- Nicht aus Plastikflaschen trinken oder aus erhitzten Aluminiumverpackungen essen und Kosmetikprodukte und Crèmes mit Toxfox prüfen.
- Entgiften, aber richtig. Keine Saft-Wochen oder Abführmittel, sondern saunieren.
- Positiv bleiben. Lache mit Freunden und finde deinen Sinn für Arbeit & Leben.
Auf ein langes gesundes Leben!
Quellen
- https://www.srf.ch/news/gesellschaft/hohe-lebenserwartung-blue-zones-der-schluessel-zum-langen-leben
- https://www.strongerbyscience.com/exercise-longevity/?ck_subscriber_id=693099105
- Ernährung und körperliche Degeneration, Weston A. Price, 2020.